Was ist Allergie?
Allergien sind Überreaktionen des Organismus auf Substanzen, die er
fälschlicherweise für schädlich hält.
Es kommt daher zu einer spezifischen Änderung der Immunität im Sinne einer
krankmachenden Überempfindlichkeit = Allergie. Ein Antigen, das eine allergische Reaktion
auslöst, wird Allergen genannt.
Sensibilisierung
Ein Organismus ist sensibilisiert, wenn sein Immunsystem in Kontakt mit einem als Allergen
wirkenden Fremdstoff gekommen ist, diesen in sein Gedächtnis gespeichert und Antikörper
oder Abwehrzellen dagegen gebildet hat. Bei einem wiederholten Kontakt erkennt es das
Antigen wieder und reagiert sofort darauf.
Atopie
Es gibt drei klassische atopische Erkrankungen: das atopische Ekzem (auch Neurodermitis
oder endogenes Ekzem genannt), der sogenannte Heuschnupfen (allergische Rhinitis und
Konjunktiviltis) und das allergische Asthma.
Auslöser der Pollinosis (Heuschnupfen) sind vor allem Gräser, Bäume und Sträucher
sowie Kräuter:
Gräser |
Bäume und Sträucher |
Kräuter |
Quecke
Weidelgras
Schilf
Rispengras
Roggen
Hafen
Weizen
Wiesenfuchsschwanz |
Birke
Ahorn
Erle
Haselnuss
Buche
Ulme
Weide
Pappel |
Gänsefuß
Löwenzahn
Margerite
Wegerich
Beifuss
Ampfer
Brennnessel
Goldrute |
Baumpollen fliegen von Ende Januar bis Mitte Juli, Gräserpollen von Mitte April bis
Ende August und Wildkräuterpollen von Mitte Mai bis Ende August. Jahreszeitliche
Wettereinflüsse können diese Zeiträume um bis zu zwei Wochen verschieben.
Nichtsaisonale allergische Rhinitis (= ganzjährliche Schnupfen)
Im Gegensatz zur saisonale Rhinitis gibt es Formen der Rhinitis, die nicht an bestimmte
Jahreszeiten gebunden sind. Manche Formen der nichtsaisonalen Rhinitis treten das ganze
Jahr über auf (perenniale Rhinitis), wie z.B. die Hausstaubmilben-Allergie. Andere sind
beruflich oder durch andere Tätigkeiten bedingt, wie Mehl-Allergien bei Bäckern,
Tierhaar-Allergien bei Tierzüchtern oder Allergien bei Heimwerkern gegen diverse
chemische Bestandteile von Klebern oder Farbe.
Nahrungsmittel-Allergien
Pseudo-allergische Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
Wie schon gesagt können auch Lebensmittelzusätze - Farbstoffe,
Konservierungsmittel und Aromastoffe - pseudo-allergische
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten verursachen.
Es gibt etwa 3000 Lebensmittel-Zusatzstoffe, unter denen die folgenden (mit ihren
EWG-Nummern gekennzeichnet) am häufigsten Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen.
Häufige Auslöser pseudo-allergischer Reaktionen sind: |
Konservierungsmittel |
Antioxidanten |
Farbstoffe |
Aromen |
Sulfitverbindungen: E 220-227
Nitrite: E 249-252
Benzoesäure und ihre Verbindungen: E 210-219
Sorbinsäure: E 200 |
Butylhydroxyanisol (BHA): E 320
Butylhydroxytoluol (BHT): E 321 |
Tartazin E 102
Gelborange S: E 110
Azorubin E 122
Amaranth E 123
Cochenillerot A: E 124
Erythrosin E 127
Brilliantschwarz BN: E 151 |
Glutamate
B 550-553 |
"Echte" Nahrungsmittel-Allergien
Kuhmilchallergie
Hühnerei-Allergie
Allergien gegen Fische und Schalentiere
Allergien gegen Obst und Gemüse
Hauptsächliche Verursacher sind: Apfel, Steinobst Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche usw.
sowie Walnüsse, Haselnüsse und Mandeln.
Beim Gemüse ist es Spinat, Tomaten, Petersilie, Sellerie und Kerbel.
Schon das Schälen und Zerteilen von Kiwis kann bei Überempfindlichen Allgemeinreaktionen
auslösen.
Wie man Allergien behandelt
Grundprinzip: Dem Allergen aus dem Weg gehen
Ist das Allergen, das Ihre Beschwerden verursacht, mit Sicherheit diagnostiziert
worden, sollte Ihre erste Maßnahme sein, es nach Möglichkeit zu entfernen.
Das ist nicht immer leicht (Wer trennt Sich oder sein Kind schon gerne von einem
liebgewonnenen Haustier?)
oder häufig unmöglich (Blütenstaub dringt überall hin).
Aber es ist nicht selten möglich, die Menge an Allergenen zu vermindern, z.B. beim
Hausstaub, oder die sie tatsächlich ganz zu entfernen, wie bei der Kontaktallergie.
Hyposensibilisierung
Dieses Verfahren zielt darauf ab, den Allergie- Patienten weniger empfindlich gegen das
Allergen oder die Allergenen zu machen.
Dabei werden Allergene, gegen die der Patient empfindlich ist, regelmäßig und in jeweils
zunehmender Dosierung unter die Haut gespritzt. Als Regel gilt, dass nicht mehr als drei
bis vier der Allergene, gegen die der Patient allergisch ist, kombiniert werden sollten.
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